#Ad - Alles Werbung oder was?

Hier die neue, frische Gesichtsmaske in der Insta-Story und dort das Unboxing der besten Gaming-Mouse auf YouTube – auf Social Media ist Werbung überall zu finden. Jedoch ist es nicht immer gleich ersichtlich, dass es sich bei bestimmten Inhalten um Influencer-Werbung handelt. Deshalb haben wir hier ein paar Tipps für dich, mit deren Hilfe du Werbung auf den ersten Blick durchschauen kannst.

Was ist Social-Media-Werbung eigentlich?

Auf Social Media werden häufig Produkte oder Dienstleistungen in Videos, auf Bildern oder in der Story angepriesen und vorgestellt. Wenn die Person hinter dem Account eine Gegenleistung erhält, wie Geld, kostenlose Produkte, Gutscheine oder eine Reise, ist das Werbung. Damit die Firma hinter dem Produkt mit den Aussagen der Influencer-Werbung einverstanden sein kann, gibt es Verträge und die Werbebilder und -videos werden meist vorher überprüft. Dabei wird sichergestellt, dass das Produkt wie gewünscht dargestellt wird.

Daher kann es sein, dass nicht jeder Post einer Influencerin oder eines Influencers auch die tatsächliche Meinung über das Produkt zeigt. So werden zum Beispiel nur die Vorzüge des Produktes genannt, aber keine Nachteile. Deshalb kann man sich nicht immer sicher sein, ob die Aussagen in dem Bild oder dem Video wirklich wahr sind.

Werbeeinnahmen helfen vielen Influencer:innen dabei, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Vielleicht stellen sie die Tatsachen daher manchmal ein bisschen schöner dar, als sie es ohne Gegenleistung getan hätten. Ein Werbedeal macht deinen Lieblingsstar nicht gleich weniger authentisch. Wichtig ist, dass du kritisch hinterfragst, was dir auf Social Media präsentiert wird. 

 

Kauffunktionen in sozialen Netzwerken

Auf Facebook, YouTube oder Instagram können Nutzer:innen außerdem kostenpflichtige Abonnements oder Mitgliedschaften für Profile und Kanäle abschließen. Auch virtuelle Geschenke oder Trinkgeld werden auf manchen Plattformen angeboten. Follower:innen können so direkt oder indirekt ihre Lieblings-Influencerin bzw. ihren Lieblings-Influencer finanziell unterstützen und erhoffen sich meist Aufmerksamkeit oder einen persönlichen Austausch mit ihrem Idol. Wie viel diese dadurch verdienen, kann nur schwer geschätzt werden.

 

Auf Werbung mit Köpfchen reagieren: Brauche ich das wirklich?

Natürlich ist es sehr verlockend, der Empfehlung eines Social-Media-Stars zu vertrauen. Bevor du auf den Produkt-Link klickst, solltest du jedoch erstmal auf die Bremse treten. Schließlich stecken hinter vielen Werbe-Deals eben nicht nur eine freundlich gemeinte Empfehlung, sondern profitorientierte Verträge. Stell dir also die wichtigste Frage: Brauche ich das überhaupt?

Versuche kritisch zu bleiben und frage dich selbst, ob du wirklich eine Verwendung für das Produkt hast. Wenn du eine Entscheidung treffen willst, ist es hilfreich, die Vor- und Nachteile abzuwägen. Denke dabei zum Beispiel auch darüber nach, ob das Produkt dich wirklich glücklich macht und ob du es realistisch in ein paar Monaten überhaupt noch nutzt.

Und dann ist da noch die Frage nach dem Geld. Kann ich mir das Produkt überhaupt leisten? Oder muss ich dafür auf etwas anderes – vielleicht sogar etwas Wichtigeres – verzichten?

Vielleicht kommst du dann zu der Antwort, dass du das angepriesene Produkt realistisch gesehen gar nicht benötigst. Und das ist auch vollkommen okay.

5 Tipps, um Werbung auf Social Media zu erkennen

Woran sehe ich auf einen Blick, ob es sich um Werbung handelt?
Ganz einfach:

  1. Tipp: Steht das Produkt im Mittelpunkt des Posts?
    Geht es bei einem Post oder Video nur um ein Produkt, handelt es sich wahrscheinlich um Social-Media-Werbung. Warum sonst sollte ein bestimmtes Produkt im Mittelpunkt stehen?
     
  2. Tipp: Finden sich Hinweise in der Bildbeschreibung oder den Hashtags?
    Am Anfang eines Posts und oftmals auch in den Tags findest du den Hinweis #werbung oder auf Englisch #ad oder #advertisement. Das sind eindeutige Kennzeichen, dass der Post Werbung beinhaltet. Auch Formulierungen wie "enthält Produktplatzierung" oder "Unterstützt durch…" werden häufiger genutzt.
     
  3. Tipp: Werden Rabattcodes oder werbliche Links verwendet?
    Mal ehrlich: Wer spart nicht gern? Das wissen natürlich auch die Unternehmen und Influencer:innen. Um den Kaufanreiz zu verstärken, sind Rabattcodes inzwischen nicht mehr wegzudenken. Ein klarer Fall von Werbung.
     
  4. Tipp: Wird einer bestimmten Marke gedankt?
    Bedankt sich der oder die Influencer:in bei einer bestimmten Marke oder Firma, handelt es sich wahrscheinlich um Werbung. Das ist ein Zeichen dafür, dass entweder das Produkt kostenlos zugesendet oder der Post bezahlt wurde.
     
  5. Tipp: Wie wirkt der Post? Was ist zu sehen?
    Wer? – Wer hat den Post erstellt? Welche Inhalte präsentiert der oder die Influencer:in normalerweise? 
    Was? – Passen Bildaussagen und die Beschreibung zusammen? Wurde ein Bild besonders bearbeitet, damit das Produkt im Fokus steht?
    Warum? – Warum wurde dieser Post erstellt? Wie fühlst du dich, wenn du das Bild oder Video ansiehst?
     
  6. Tipp: Was sagen andere zum Produkt?
    Es ist immer ein schlauer Zug, sich die Meinungen anderer einzuholen. Wird das Produkt eventuell zu positiv dargestellt? Auf neutralen Quellen kannst du dich über das Produkt informieren. Auch Bewertungen in Online-Shops und Expertentests können dir Aufschluss geben.

 

Werbung führt uns in Versuchung, etwas besitzen zu wollen. Das geht nicht nur dir so, sondern auch deinen Eltern und sogar deinen Großeltern. Wichtig ist jedoch, dabei kritisch zu bleiben und Selbstdisziplin zu beweisen. Beim Kaufverhalten sind Besonnenheit und Zurückhaltung sehr nützliche Eigenschaften, die langfristig auch dein Taschengeld schonen. Außerdem ist es auch ein super Erfolg, der Versuchung zu widerstehen und selbstbewusst sagen zu können: Nein, danke. Ich brauche das nicht.

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