Kritische Kommentare – Das kannst du tun

Anonyme Profile, Fake-User oder Bots – wir alle kennen sie und oftmals haben sie eines gemeinsam: Sie nutzen die Weiten des Internets, um Frust abzuladen und schreiben fiese Nachrichten oder Hate-Kommentare. Vielleicht ist dir das auch schonmal passiert oder du hast es auf Instagram und Co. beobachtet.

Passend dazu stelle ich mir die Frage, wie man wohl am besten mit so direkter Kritik an der eigenen Person, am eigenen Wirken und Tun umgeht.

Wie reagiert man auf kritische Nachrichten und Hate-Kommentare im Netz richtig?

Was geht – was geht zu weit?

Bevor man sich fragt, wie man mit einem fiesen Kommentar unter seinem neuen Bild oder einer negativen Bemerkung eines anderen Users am besten umgeht, ist eine klare Abgrenzung zwischen negativer Kritik im Netz und Cybermobbing nötig.

Denn handelt es sich bereits um Cybermobbing und nicht lediglich um einen gemeinen Kommentar, musst du dir gar nichts gefallen lassen, sondern am besten sofort dagegen vorgehen!

Cybermobbing bezeichnet absichtliches Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer Personen über einen längeren Zeitraum hinweg. Darunter zählt neben dem Verschicken von bösen Nachrichten und Kommentaren auch die Verbreitung herabwürdigender Fotos und Videos oder das öffentliche Lästern über Person XY in bestimmten Foren oder Kommentarspalten.
 

Lass es uns an zwei Beispielen verdeutlichen:
 

Cybermobbing:

[Selina verbreitet schon seit mehreren Wochen auf Facebook und in einem Forum Unwahrheiten und intime Details über Emma. Zusätzlich schickt sie Emma via Instagram immer wieder böse Nachrichten, wie dumm Emma sei.]

 

Kein Fall von Cybermobbing:

[Lukas hat nun bereits zum dritten Mal ein Foto von Daniel bei Instagram kommentiert und die Qualität des Fotos sowie die Belichtung bemängelt. Daniel findet das nicht cool. Er geht jedoch in sich und erkennt, dass Lukas’ Kritik nicht gegen seine Person, sondern lediglich gegen seine Fotos geht und ihn zur Verbesserung seiner Fähigkeiten motivieren kann.]

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Long story short: Solange du sachliche und konstruktive Kritik erhältst, kannst du diese möglicherweise als Denkanstoß nutzen. Auch konstruktive Kritik musst du nicht immer unter deinen Posts stehen lassen, wenn du sie dort nicht sehen möchtest. Wenn du selbst kommentierst, kannst du ja auch darauf achten, ob deine Kritik überhaupt angebracht oder erwünscht ist.

Verschiedene Menschen mit vielen unterschiedlichen Meinungen und Ansichten können deine Posts sehen. Da ist es vollkommen normal, dass nicht jedem gefällt, was du veröffentlichst. Du kannst dir aber immer wieder bewusst machen, dass du nicht jedem gefallen musst!

Schlussendlich ist es allein deine Entscheidung, was du veröffentlichst, was du schön findest und was du vertreten kannst.

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Um dich vor anonymen Kommentaren und Nachrichten zu schützen, kannst du die Privatsphäre-Einstellungen deiner Accounts anpassen. Hier findest du Tipps und Tricks für mehr Sicherheit auf WhatsApp und Instagram.

Das 1x1 bei Hate-Kommentaren

Was wir bis hier schon festhalten können: Ungerechtfertigte Kritik oder Hate musst du dir definitiv nicht zu Herzen nehmen! Sie wollen dir nur ein schlechtes Gefühl geben. Deshalb raus damit aus der Timeline, den Nachrichten und den Kommentaren.

Ich weiß aber sehr gut, dass einem eine fiese Nachricht oder ein böser Kommentar noch lange im Kopf herumschwirren kann und man es nicht einfach so hinnehmen will.

Daher habe ich hier ein paar Tipps für den Umgang mit Hate-Nachrichten bzw. Kommentaren:

 

  • Grenzen kennen!
    Du musst dir Hate auf gar keinen Fall gefallen lassen! Vor allem dann nicht, wenn sich die bösen Kommentare und fiesen Nachrichten häufen. Der Übergang zu Cyber-Mobbing kann hier schnell fließend sein. Daher kannst du alle Nachrichten, Kommentare und Co. löschen, die dir nicht gefallen oder dich angreifen. So räumst du auf und schaffst dir wieder eine positive Atmosphäre.

  • Hilfe suchen!
    Mit deinen Vertrauenspersonen oder Freunden kannst du darüber sprechen, was der- oder diejenige dir geschrieben hat. So bist du mit deinen negativen Gefühlen nicht allein und kannst dir Trost suchen.

  • Hater direkt ansprechen!
    Wenn der Hater nicht anonym im Netz auftritt und du ihn möglicherweise sogar kennst, dann kannst du ihn kontaktieren und sachlich zur Rede stellen. So machst du ihm klar, welche Gefühle sein Verhalten bei dir auslöst und gibst ihm zu verstehen, dass er damit aufhören soll.

  • Auf das Positive fokussieren!
    Versuche, der Kritik bzw. dem Hate nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken und dich stattdessen auf positive Dinge zu konzentrieren.
    Unter deinem neuen Foto sind fünf positive Kommentare deiner Freunde? - Super! Du erhältst ein Kompliment für dein Charakter? – Wie cool! Das sind die Dinge, an die du dich erinnern kannst.

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Bevor du Nachrichten/Kommentare etc. löscht, kannst du Screenshots machen und sie deinen Eltern und/oder Lehrer*innen zeigen. So können sie dich besser unterstützen. Zudem bietet auch fast jede Social-Media-Plattform die Möglichkeit, einen User zu melden bzw. zu blockieren. So hast du erstmal wieder Ruhe.

Kritische Kommentare und Hass im World Wide Web werden auch in der Zukunft ein Problem sein. An kaum einem anderen Ort ist es so einfach möglich, andere anonym zu kritisieren und zu beleidigen. Du musst daher keiner bösen Nachrichten und keinem fiesen Kommentar die Macht geben, dich runterzuziehen und an deinem Selbstwert zu zweifeln! Du entscheidest, was schön ist, was du mit der Welt teilen möchtest und wo deine Grenze liegt. Gib Hatern daher keine Chance und schaff dir eine positive Online-Atmosphäre.

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