Immer cool bleiben – Weniger Stress im Netz

Die Allgegenwärtigkeit des Internets ist mittlerweile selbstverständlich geworden. Du kannst jederzeit mit Freund:innen chatten, die Nachrichten lesen und trägst obendrein ganze Wissensdatenbanken in deiner Hosentasche. So spannend und praktisch die Welt des Internets jedoch ist, kann eine ständige Online-Präsenz auch stressen – und im schlimmsten Fall einsam machen.

In diesem Artikel findest du Infos über die Anzeichen einer exzessiven Internetnutzung und liest, wie das Internet deine Stimmung auch langfristig beeinflussen kann.

Risiko "always on": Woran merkst du, ob du zu viel im Internet bist?

Bist du auch manchmal unruhig oder frustriert, wenn du kurz vom Internet abgeschnitten bist? Hast du Angst, etwas zu verpassen oder weißt du nicht, was du in ruhigen Minuten ohne Internet anfangen sollst? Erste Hinweise eines problematischen Verhaltens zu erkennen, ist wichtig, damit du dir selbst oder auch betroffenen Freund:innen helfen kannst.

Hier findest du die häufigsten Anzeichen für eine übermäßige Internetnutzung:

  • Du hast sehr oft ein starkes Verlangen, das Internet zu nutzen.
  • Du bist stundenlang online und hast deswegen auch schon auf Schlaf verzichtet.
  • Wenn du offline bist, drehen sich deine Gedanken trotzdem ständig um Online-Aktivitäten.
  • Du hast schon öfter Verabredungen mit Freund:innen abgesagt, um länger surfen zu können.
  • Andere Hobbys hast du größtenteils aufgegeben, um mehr Zeit im Internet zu verbringen.
  • Es fällt dir schwer, dich auf deine Schulaufgaben zu konzentrieren. Eventuell haben sich dadurch deine Leistungen verschlechtert.
  • Häufig bist du länger online, als du es dir vorgenommen hast.
  • Du verheimlichst deinen Eltern und Freund:innen, wie oft du im Internet bist.
  • Wenn du nicht ins Internet kannst, bist du nervös, leicht reizbar oder traurig.
  • Bei schlechter Stimmung versuchst du dich durch Surfen abzulenken oder aufzuheitern.

 

Wie du daran vielleicht erkennst, kann sich eine exzessive Internetnutzung auf deine Gesundheit und deine Stimmung auswirken. Wenn du genau in dich hineinhörst und ehrlich zu dir bist, welche Gefühle verbindest du dann mit deiner Internetnutzung? Verstehst du die Auswirkungen des Internets auf deine Gefühlswelt, kannst du auch besser erkennen, wann das Surfen für dich zum Problem wird.

Welchen Einfluss nimmt das Internet auf dein Wohlbefinden?

Steigt deine Online-Zeit immer weiter an, kann das viele andere Lebensbereiche beeinflussen:

  • Bist du spät abends oder sogar nachts online, schläfst du schlechter ein und ruhst dich zu wenig aus. Das sorgt langfristig für Erschöpfung.
  • Versuchst du, eine übermäßige Internetnutzung mit deinen restlichen Verpflichtungen im Gleichgewicht zu halten, fühlst du dich womöglich schneller überfordert und frustriert.
  • Stundenlange Online-Aktivitäten können es schwierig oder fast unmöglich machen, andere Hobbys auszuüben oder Schulaufgaben zu erfüllen. Auch diese Belastung sorgt für Stress.

 

Eine exzessive Internetnutzung trifft neben der Leistungsfähigkeit aber auch direkt unsere Gefühlswelt:

  • Der tägliche Newsfeed kann aufwühlend sein oder verunsichert dich durch gegenteilige, verwirrende Aussagen.
  • Social Media kann schillernd bunt und fröhlich wirken, doch auch unerreichbare Ziele setzen sowie Unzufriedenheit und Selbstzweifel erzeugen.
  • Verlierst du dich immer mehr in der Online-Welt, entfernst du dich gleichzeitig oft von realen Freund:innen. Langfristig macht sich diese Distanz als Einsamkeit bemerkbar.
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Falls du die oben beschriebenen Gefühle kennst, können dir unsere Digital-Detox-Tipps dabei helfen, den Weg zu einer gesunden Internetnutzung zurückzufinden.

Wie kannst du mit negativen Auswirkungen umgehen?

Nicht jeder wird auf dieselbe Art von seinen Online-Aktivitäten beeinflusst oder spürt die emotionalen Auswirkungen gleich stark. Manche Leute balancieren ihr soziales Leben mühelos mit gelegentlichen Internetaktivitäten. Andere lassen sich leicht in die Welt des Internets ziehen und können sich nur schwer lösen.

Wichtig ist, dass du dein Verhalten und deine Gefühlslage stets kritisch reflektierst: Manchmal fesselt dich eine Serie vielleicht für ein paar Stunden, dafür fällt es dir die nächsten Tage über leicht, dich vom Bildschirm zu lösen. Kleine Anzeichen können allerdings wichtig sein: Verändert sich dein Nutzungsverhalten? Fällt dir das Aufhören z. B. zunehmend schwer?

Es ist ratsam, auch scheinbar harmlose Anzeichen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Es kann schleichend passieren, dass die Internutzung zu einer Angewohnheit wird, von der du dich nur schwer lösen kannst.

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Die sozialen Netzwerke ziehen uns besonders in ihren Bann, da sie gezielt unsere Gefühle und Wünsche ansprechen: Auf diese Art beeinflusst Social Media auch unser Selbstbild. Unsere Nutzungstipps für Social Media können dich dabei unterstützen, hinter diese Fassade zu schauen und zu mehr Ausgeglichenheit zurückzufinden.

Einfach mal "Exit" klicken – Wie du Unterstützung findest

Die Anzeichen für eine übermäßige Internetnutzung unterscheiden sich von Person zu Person. Nicht jeder einzelne Punkt muss bei einem eventuell problematischen Nutzungsverhalten zutreffen. Zudem können auch andere Ursachen vorliegen, wenn du oft traurig und niedergeschlagen bist oder Einschlafschwierigkeiten hast. Die Internetnutzung ist dann oft nicht die Wurzel des Problems, sondern nur ein weiterer Hinweis.

Wenn dich allerdings etwas sehr bedrückt oder du unsicher bist, kannst du dich jederzeit an deine Vertrauenspersonen wenden. Deine Eltern, Lehrer:innen oder auch deine Freund:innen haben stets ein offenes Ohr für dich. Auch eine professionelle Beratung kann helfen. Einen ersten Kontakt dazu kannst du über unseren Bereich "Hilfe und Beratung" finden.

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