Wie fair sind In-Game-Käufe?

Eine wertvolle Waffe, ein zusätzliches Level oder ein neues Kostüm für deine Heldinnen oder Helden – das und vieles mehr kannst du in den meisten Video- Computer- oder Handyspielen über sogenannte In-Game-Käufe, oder auch Mikrotransaktionen erwerben. 

Diese Funktionen können dich dazu verleiten, öfter und länger zu spielen. Außerdem kann es passieren, dass du den Überblick über reale und virtuelle Kosten verlierst. In diesem Artikel informieren wir dich darüber, was du bei virtueller Währung und In-Game-Käufen beachten solltest, um nicht in die Kostenfalle zu rutschen.

Wie funktionieren In-Game-Käufe und was ist das Risiko dabei?

Virtuelles Geld beziehungsweise virtuelle Währung kannst du in Videospielen beispielsweise für  virtuelle Gegenstände einsetzen, die deiner Spielfigur ein anderes Aussehen verleihen (sogenannte Skins). Andere können dir hingegen verschiedene Vorteile verschaffen, zum Beispiel:

  • Verkürzte Wartezeiten
  • Bessere Ausrüstung
  • Erreichung höherer Level
  • Aufdeckung verborgender Spielbereiche
  • Spielerweiterungen & Zusatzinhalte ("Downloadable Content", kurz DLC)

 

Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Du kannst Zeit sparen, schneller stärker werden und somit deine Mitspieler:innen beeindrucken oder im Ranking aufsteigen. Das erhöht wiederum den Spaßfaktor am Spiel und lässt dich immer öfter und länger spielen.

Kaufen kannst du die Items in In-Game-Shops, also einem Shop, den du über das Spielmenü aufrufen kannst. Das dafür benötigte virtuelle Geld erhältst du im Spiel z. B. für abgeschlossene Aufgaben oder gewonnene Matches. Um möglichst viele der begehrten Items kaufen zu können, benötigst du also möglichst viel der Spielewährung.

Noch kritischer wird es, wenn das virtuelle Geld nicht ausreicht. Und das ist bei vielen Videospielen der Fall. Die meisten Videospiele bieten dir virtuelles Geld nämlich auch gegen echtes Geld an. Alles, was du dafür brauchst, ist ein Account im jeweiligen Game-Store. Hast du dort ein Zahlungsmittel hinterlegt, kann schnell echtes Geld zu virtuellem Geld umgewandelt werden.

Da so die notwendige Grenze zwischen virtuellem und echtem Geld verschwimmt, kannst du schnell den Überblick verlieren. Es gibt Spieler:innen, die dadurch viele hundert oder sogar tausend Euro in ein Videospiel gesteckt haben.

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Sofern du noch nicht 18 Jahre alt bist, sind meist die Kontodaten deiner Eltern oder erwachsenen Geschwister hinterlegt. Es handelt sich also nicht um dein eigenes Geld und du solltest dementsprechend immer um Erlaubnis fragen.

In welchen Spielen gibt es In-Game-Käufe?

Videospielehersteller wollen Geld verdienen. Daher beinhalten insbesondere kostenlose Spiele In-Game-Käufe. An diesen Free-to-Play-Titeln verdienen die Hersteller bei der Installation nichts. Sie versuchen das Geld deswegen unter anderem über die In-Game-Shops reinzuholen. Viele Smartphone- und Browser-Games sind daher besonders "betroffen". Aber auch Spiele, für die du bereits 50 bis 70 Euro bezahlt hast, können In-Game-Käufe beinhalten.

Bei vielen Videospielen gibt es zudem sogenannte Lootboxen in den In-Game-Shops. Das sind Kisten, die mit unterschiedlichen Items gefüllt sein können. Vorm Kauf der Box weißt du allerdings nicht, was dich darin erwartet. Mal sind die Gegenstände eher nutzlos, mal sehr wertvoll. Meistens kannst du allerdings bei teureren Boxen bessere Items erwarten. Der Kauf von Lootboxen gleicht daher stark dem Mechanismus des Glücksspiels.

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Der sogenannte Battle Pass aus Fortnite verspricht mit höheren Spielestufen tollere Skins, die deiner Spielfigur ein neues Aussehen verpassen. Spieler:innen mit dem höchsten Battle-Pass-Skin vermitteln daher automatisch den Eindruck, erfahren zu sein. Natürlich kann dieser ebenfalls über Echtgeld erworben werden. Daher sind auch rein kosmetische Items keinesfalls harmlos und können dich genauso zum Geldausgeben verleiten.

Wie kannst du dich vor In-Game-Käufen schützen?

  • Prüfe vor der Installation/dem Spielen, ob fürs Weiterkommen In-Game-Käufe zwingend notwendig sind. Spiele-Websites oder Bewertungen anderer Nutzer können dir dabei helfen.
  • Speichere keine Zahlungsdaten in In-Game-Shops oder App-Stores.
  • Schütze In-Game-Käufe durch ein extra Passwort.
  • Deaktiviere In-Game-Käufe in den Einstellungen der Plattform oder des Gaming-Anbieters.

 

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Die meisten angebotenen Items sind nicht entscheidend für dein Spielerlebnis.

Daher ist es wichtig, dass du dir immer genau überlegst, ob du für ein Item oder eine Verbesserung wirklich Geld ausgeben möchtest und darfst. Außerdem: Wenn du in Videospielen wirklich Können zeigen willst, dann schaffst du das auch ohne die gekauften Vorteile.

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