Handynutzung – Tipps für Jugendliche

Das Smartphone begleitet uns meist durch den Alltag. Es ermöglicht ständige Kommunikations. Doch wenn wir Zeit mit Menschen verbringen, die uns wichtig sind, kann das Handy schon mal stören. 

Wie du dich bei der Handynutzung anderen gegenüber respektvoll verhältst, um kein "Smombie" zu sein und deine Freund:innen nicht zu "phubben", liest du in diesem Artikel. 

Smombie und Phubbing – Was ist das?

Wenn man mit Blick aufs Handy und womöglich noch Kopfhörern durch die Gegend läuft, kann das ziemlich gefährlich sein. Als "Smombie" passiert es schnell, dass du den Straßenverkehr nicht mehr wahrnimmst und dich oder andere gefährdest. 

Im sozialen Miteinander, also beispielsweise Gesprächen mit Freund:innen, in der Schule oder beim Familien-Essen, ist es ganz schön unhöflich, seinen Mitmenschen nicht richtig zuzuhören. Es ist einfach nicht sehr nett, wenn jemand nur Augen für das eigene Handy hat oder mitten im Gespräch ans Telefon geht: Phubbing. 

Wie fühlst du dich selbst, wenn dir jemand nicht richtig zuhört, weil der- oder diejenige durch das Smartphone abgelenkt wird? Vielleicht hast du es auch schon einmal erlebt, dass du dich durch die Handynutzung anderer gestört fühlst, wenn sie sich in deiner Nähe aufhalten. Das kann beim Telefonieren oder lautem Musikhören in der Öffentlichkeit der Fall sein. Hast du diese Situationen als störend empfunden, kannst du dich an dieser Stelle erst einmal selbst fragen, wie dein eigenes Nutzungsverhalten aussieht.

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Der Begriff Smombie ist eine Wortmischung aus Smartphone und Zombie und bezeichnet scherzhaft Menschen, die nur noch auf ihr Handy schauen und die Umgebung nicht beachten.
Phubbing setzt sich aus den englischen Wörtern "phone" und "snubbing" zusammen und meint die unhöfliche Angewohnheit, in sozialen Situationen aufs Handy zu schauen, anstatt der Person gegenüber, die volle Aufmerksamkeit zu schenken.

Tipps zur respektvollen Handynutzung – so verhältst du dich richtig

An den folgenden Orten und Einrichtungen solltest du komplett aufs Telefonieren verzichten:

  • In Bus und Bahn
  • In Kirchen, Krankenhäusern und auf Friedhöfen
  • In Museen, Kinos und Theatern
     

Telefonieren wird dort als sehr respektlos oder störend betrachtet und ist teilweise sogar verboten. Wir empfehlen dir, dein Handy für deinen Besuch stumm oder auf Vibrationsalarm zu stellen und in der Tasche zu lassen. Auch andere Smartphone-Aktivitäten können warten, bis du wieder an einem ungestörten Ort bist.

Auch an anderen öffentlichen Orten, gilt es, sich respektvoll anderen gegenüber zu verhalten:

  • Wenn du Musik hören möchtest, tue das mit Kopfhörern und nicht über den Smartphone-Lautsprecher. Achte jedoch immer darauf, dass du noch mitbekommst, was in deiner Umgebung passiert, um dich und andere nicht zu gefährden. 

  • Wenn du dich in der Öffentlichkeit bewegst, ist es ratsam, Ruf- und Tastentöne generell immer zu deaktivieren.

  • Fotos und Videos von fremden Personen ohne ihre Erlaubnis zu machen, ist nicht erlaubt und verletzt ihre Persönlichkeitsrechte.

  • Verzichtest du auf Konzerten und Veranstaltungen aufs Dauerfilmen, können auch die Leute um dich herum das Konzert ungestörter genießen.

  • Sei kein Smombie: Dich und andere Verkehrsteilnehmer:innen schützt du am besten, indem du stets deine Augen im Straßenverkehr offenhältst und nicht auf dein Handy schaust, wenn du zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs bist.

  • Wirst du von anderen Menschen angesprochen (z. B. in der Bahn oder am Kiosk), wirkt es freundlicher, wenn du für das Gespräch deine Kopfhörer absetzt und das Handy wegpackst.

  • Auf das Display fremder Smartphones zu schauen verletzt die Privatsphäre anderer.

Wann ist es unhöflich aufs Handy zu schauen?

Auch du warst sicher schon einmal in einer Situation, in der dein Gegenüber am Handy gespielt hat. Vielleicht war es gar keine Absicht, dich zu ignorieren. Dennoch hast du dich vielleicht darüber geärgert? Oder warst du schon selbst die Person, die "nur mal eben noch was auf dem Handy schauen musste"?

Es ist sehr wichtig, Freund:innen und Familie stets mehr Aufmerksamkeit zu widmen als dem Handy, denn auf Dauer kann so ein Verhalten Beziehungen belasten.

Was dir dabei helfen kann:

  • "Real Life" geht vor: Dein Gegenüber ist immer wichtiger als dein Handy.

  • Bleib aufmerksam: Ein angeregtes Gespräch kommt nur schwer zustande, wenn du bei jeder Frage, die aufkommt, sofort in deinem Handy nachschaust.

  • Entspannt essen: Es braucht nicht immer ein Foto deiner Mahlzeit und ohne bimmelnde Handys  ist ein gemeinsames Essen viel entspannter für alle.

  • Alles zu seiner Zeit: Du musst auf Nachrichten nicht sofort antworten, wenn du gerade anderes zu tun hast. 

  • Sei respektvoll: Bist du mit anderen Menschen zusammen, und es lässt sich nicht vermeiden, das Handy zu benutzen, ist es ein Zeichen von Respekt, wenn du dich kurz entschuldigst.
     

Dass das Smartphone uns fast überall hinbegleitet, ist fast normal geworden. Daher ist es umso wichtiger, bewusst Zeit ohne Handy zu schaffen. Insbesondere, wenn du mit deinen Freund:innen zusammen bist oder dich in anderen sozialen Situationen befindest. 

Vielen Menschen ist es häufig gar nicht bewusst, dass das Smartphone immer griffbereit neben ihnen liegt. Sprich mit deinem Freundeskreis und deiner Familie darüber: gemeinsam ein Verhalten ändern, fällt meistens viel leichter.

Machst du dir generell Sorgen um die Zeit, die du am Smartphone bist, dann schau doch mal in den Artikel "Wenn die Handynutzung zum Problem wird" oder mache den Selbsttest zur Mediennutzung.
 

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