WhatsApp sicher nutzen – So bleiben deine Daten privat

Ob jung oder alt, scheinbar jeder nutzt heute WhatsApp. Sicherlich chattest auch du auf WhatsApp mit deinen Freund:innen oder Klassenkamerad:innen. Viele haben auch eine Familiengruppe, die oftmals nur für Geburtstagswünsche und „lustige“ Bilder wiederbelebt wird. Als moderner Messenger ist die App allgegenwärtig und überspringt dabei auch die ein oder andere Generationshürde.

Die Standard-Einstellungen auf WhatsApp können ganz schön viel über dich verraten. Daher wollen wir einen kurzen Blick auf die Privatsphäre-Einstellungen werfen, die deine WhatsApp-Nutzung sicherer machen können.

 

WhatsApp, aber sicher? – Die wichtigsten Privatsphäre-Einstellungen

Dein Profilbild muss nicht die ganze Welt sehen – und wann du zuletzt online warst, muss ja auch nicht jeden interessieren.

Hier kannst du deine Privatsphäre-Einstellungen auf WhatsApp checken:

  • Öffne die Einstellungen. Tippe dazu in der Chat-Übersicht der App auf die drei Punkte rechts oben, neben der Lupe.
  • Tippe erst auf „Einstellungen“ und dann auf „Datenschutz“.
  • „Wer kann meine persönlichen Infos sehen?“ In diesem Menü siehst du verschiedene Optionen für Datenschutzeinstellungen.
  • Bei den meisten Informationen kannst du auswählen, wer sie sehen kann: Jeder, deine Kontakte, oder Niemand.
  • Um deine Daten zu schützen, sind die Optionen „Niemand“ oder „Meine Kontakte“ empfehlenswert.

 

WhatsApp privat nutzen – Lass dir nicht von jedem in die Karten schauen

  • Zuletzt online: Mal ehrlich, es geht doch eigentlich niemanden etwas an, wann du zuletzt in die App geschaut hast. So entsteht nur Druck, auf Nachrichten zu reagieren, über die du noch grübelst. Wählst du diese Option ab, kannst du diese Information von anderen allerdings auch nicht einsehen.
  • Profilbild: Wähle hier aus, dass nur deine Kontakte dein Profilbild sehen können. Egal wie cool oder lustig dein Bild auch ist – Fremde brauchen  dein Gesicht nicht zu kennen.
  • Info: Möchtest du, dass nicht jede:r deinen spontanen Gedanken oder witzigen Spruch lesen kann, wähle auch hier „meine Kontakte“ als Option. Außerdem ist es ratsam, dass der kurze Satz zur Selbstbeschreibung keine privaten Details über dich verrät (Adresse, vollständiger Name, E-Mail-Adresse, usw.). Stell dir einfach vor, Fremde würden dich im echten Leben solche Sachen fragen – gruselig ist da noch untertrieben!
  • Status: Auch hier hast du theoretisch die Möglichkeit, Schnappschüsse oder Gedankenblitze als Statusmeldung in die Welt hinauszuschicken – es ist aber empfehlenswert, diese Einblicke nur deinen persönlichen Kontakten zu ermöglichen. Deinen Status kannst du zudem vor bestimmten Kontakten verbergen. So teilst du ihn z. B. mit deiner Familie und deinen Freund:innen, aber verbirgst ihn vor Klassenkamerad:innen oder entfernten Verwandten.
  • Lesebestätigungen: WhatsApp zeigt dir mit einem grauen Häkchen, dass eine Nachricht versendet wurde und mit zwei grauen Haken, dass sie ankam. Die Option „Lesebestätigung“ zeigt dann mit zwei blauen Häkchen, dass deine Nachricht auch gelesen wurde. Möchtest du, dass andere nicht sehen können, wann und ob du eine Nachricht gelesen hast, dann wähle diese Option ab. Das kann den Stress beim Chatten deutlich senken. Allerdings erhältst du dann ebenfalls keine Lesebestätigungen mehr. Einzige Ausnahme: Gruppenchats. Dort erscheint immer eine Bestätigung, wenn alle Gruppenmitglieder die Nachricht gelesen haben.
  • Gruppen: Wähle hier aus, wer dich zu Gruppen hinzufügen kann. Schränkst du diese Option ein, landest du auch nicht unerwartet in einer Gruppe mit fremden Leuten.
  • Live-Standort: Damit du mit deinen Freund:innen chatten kannst, braucht WhatsApp keinen Zugriff auf deinen Standort. Daher kannst du der App den Zugriff verweigern und somit der Datensammlung in diesem Bereich einen Riegel vorschieben.
  • Blockierte Kontakte: Willst du, dass dich jemand auf WhatsApp nicht mehr kontaktieren kann? Dann hast du hier die Auswahlmöglichkeit. Das kannst du auch tun, wenn dich eine unbekannte Nummer anschreibt. Blockierte Personen können auch keine Änderungen an deinem Profil oder andere Statusmeldungen sehen.

Welche Berechtigungen braucht WhatsApp?

Bereits bei der Installation fordert WhatsApp einige Berechtigungen ein, die du aber auch nachträglich in den App-Einstellungen deines Smartphones abwählen kannst. Um als Messenger zu funktionieren, benötigt WhatsApp Zugriff auf deine Kontakte.

Die Berechtigungen „Kamera“, „Mikrofon“ und „Speicher“ werden zum Beispiel für das Versenden und Empfangen von Fotos und Sprachnachrichten benötigt, stellen aber bei allen Apps immer ein gewisses Daten-Risiko dar. Mein Tipp: Im Zweifelsfall ist es besser, alle Berechtigungen zu deaktivieren, die nicht der Grundfunktion der App dienen.

Icon Information Icon Information

WhatsApp-Datenschutz auf einen Blick:

  1. Nur Leute zu deinen Kontakten hinzufügen, die du auch kennst. Ungewollte Nachrichten von Fremden blockieren.
  2. Private Infos wie Status und Profilbild nur für Kontakte freigeben.
  3. „Zuletzt online“ und/oder „Lesebestätigung“ deaktivieren, um den Stress beim Chatten zu minimieren.
  4. Unnötige Berechtigungen verweigern, die WhatsApp zum Funktionieren nicht braucht.
  5. Keine Infos wie Adresse, vollständigen Namen oder E-Mail-Adresse in Messengern, Chats oder auf Social Media teilen.

WhatsApp, Datenschutz und die Altersbeschränkung

Seit 2018 gilt ein Mindestalter von 16 Jahren, um WhatsApp benutzen zu können. Zuvor lag die Altersgrenze bei 13 Jahren. Die Anpassung wurde vorgenommen, um den Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zu entsprechen. Wie es scheint, reichte das bei weitem nicht aus: Der mangelhafte Datenschutz von WhatsApp gerät immer wieder in die Kritik.

Bei den Stichworten Datensparsamkeit und Sicherheit überzeugen hingegen Konkurrenten wie der Signal-Messenger: Unter anderem sorgt eine solide Ende-zu-Ende-Verschlüsselung dafür, dass die App-Betreiber und Dritte keine Nachrichten einsehen können. Inhalte und Metadaten (also Daten über Daten, z. B. der Zeitpunkt einer versendeten Nachricht) zur kommerziellen Verwendung werden nicht gesammelt.

Gerade für Teens sind Apps wie Signal eine gute Alternative zu WhatsApp. Je mehr Leute in deiner Familie, im Freundeskreis und in der Schule davon erfahren, desto mehr steigen vielleicht gemeinsam auf sichere Messenger-Apps um.

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