Wann werden Videospiele zu deinem Endgegner?

Ob am PC, an der Konsole oder auf dem Smartphone – Videospiele gehören für viele zum Alltag. Sie machen Spaß und sind unfassbar vielfältig. Ob nun Rätsel-Spaß, aufregende Autorennen, schnelle Jump'n'Run-Parts oder strategisches Planen – in Videospielen ist nahezu alles möglich. Das gemeinsame Zocken in Multiplayer-Games am PC oder der Konsole ermöglicht es dir außerdem, spannende Abenteuer mit deinen Freund:innen zu erleben – auch wenn ihr euch mal nicht persönlich sehen könnt.

Doch bei all den positiven Gefühlen kann das Zocken auch schnell zu viel werden. Eine eindeutige Zeitbegrenzung oder ein Richtig oder Falsch gibt es da nicht. Klar ist aber: Der Tag hat nur 24 Stunden. Und jede Minute, die du zu viel vor einem Videospiel verbringst, fehlt dir vielleicht für andere Sachen. Wenn dir Videospiele wichtiger sind als deine Freund:innen, deine Familie, die Schule, der Ausbildungsplatz oder deine Hobbys, dann kann das ein Problem sein.

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Das Spielen von Videospielen schüttet im Gehirn regelmäßig kleine Dosen des Belohnungshormons Dopamin aus. Dadurch fühlst du dich beim Spielen glücklich und möchtest weiterspielen. 

Es gibt Anzeichen, an denen du erkennen kannst, dass du eventuell zu viel spielst. Allerdings ist das auch stark von deiner Persönlichkeit abhängig. Einige Jugendliche spüren schnell negative Auswirkungen, während andere nichts bemerken. Wenn du die folgenden Anzeichen liest, kannst du ja einfach mal in dich hineinhören.

Kommt dir der ein oder andere Punkt in Zusammenhang mit dem Spielen von Videospielen bekannt vor?

  • Du bist öfters verspannt und hast Rückenschmerzen nach dem Zocken.

  • Du fühlst dich müde und abgeschlagen oder schläfst schlecht.

  • Du vergisst zu essen oder isst manchmal zu viel.

  • Du hast Probleme dich zu konzentrieren, ob in der Schule oder zuhause bei den Hausaufgaben.

  • Du bist öfter gereizt und streitest dich über Videospiele mit deinen Eltern.

  • Du hast weniger Interesse an deinen anderen Hobbys.

  • Deine Schulnoten haben sich in letzter Zeit verschlechtert.

  • Du sagst deinen Freund:innen öfters ab oder sagst, dass du keine Zeit hast, um stattdessen spielen zu können.

  • Du vergisst schnell die Zeit und spielst oft bis in die Nacht.

Natürlich hast du nicht automatisch ein Problem mit Videospielen, wenn ein paar der Punkte bei dir zutreffen. Das kann auch andere Ursachen haben. Dennoch ist es wichtig, dass du dein Verhalten reflektierst. Die Grenze zwischen harmlosem Spaß und übermäßiger Nutzung ist fließend und du bemerkst den Übergang nicht sofort. Dass du diesen Text hier liest, ist aber schon ein wichtiger Schritt und zeigt, dass du dir generell Gedanken zu deinem Gaming-Verhalten machst.

Mit den nachfolgenden Fragen wollen wir dich zusätzlich ein wenig zum Nachdenken anregen:

  • Kannst du dich so intensiv mit Videospielen beschäftigen, dass du dich darin gedanklich verlierst?

  • Bist du gereizt, unruhig oder traurig, wenn du keine Videospiele spielen kannst?

  • Hast du das Gefühl, dass du dich immer häufiger und länger mit Videospielen beschäftigen musst, um glücklich zu sein?

  • Hast du schon mehrfach versucht, weniger Videospiele zu spielen und es nicht geschafft?

  • Hast du den Spaß an anderen Hobbys und Unterhaltungsmöglichkeiten verloren?

  • Hast du deine Eltern oder Freund:innen schon einmal über den Umfang deines Videospielverhaltens belogen?

  • Nutzt du Videospiele, um Problemen aus deinem Alltag zu entkommen?

Wenn du die Fragen überwiegend mit Ja beantwortet hast, verbringst du vielleicht schon zu viel Zeit vor dem Computer oder der Konsole. Noch mehr Klarheit kann dir unser Selbsttest bringen, indem du einfach ein paar Fragen zu deiner Videospiel- und Computernutzung beantwortest.

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Denkst du, dass du schon ein Problem hast? Hier findest du Hilfe und Beratungsangebote.

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Check dich selbst: Teste deine Mediennutzung

Du bist unsicher, ob du zu viel Zeit online oder mit Videospielen verbringst? Finde heraus: mit dem Selbsttest von Ins Netz gehen.
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