Twitch und Discord sicher einstellen: Infos & Tipps

Wer über Gaming spricht, nennt meist automatisch auch die Plattformen Discord und Twitch. Beide wurden ursprünglich für Gamer:innen entwickelt. Die Art und Weise der Nutzung hat sich in den vergangenen Jahren jedoch deutlich vergrößert. Wir erklären die Unterschiede der beiden Plattformen und geben Tipps zum Datenschutz und Zeitmanagement.

Wie funktioniert Twitch?

Vielleicht hast du bereits viel von Twitch gehört, warst aber selbst noch nicht auf der Plattform aktiv? Bei Twitch handelt es sich um ein Portal, bei dem User:innen Livestreams anschauen, aber auch selbst live gehen können. Im Unterschied zu YouTube liegt der Fokus der Plattform ausschließlich auf live übertragenen Videos und Interaktion zwischen Stream:innen und Zuschauer:innen über die Chatfunktion. Insbesondere Let’s Plays werden hier übertragen, aber auch E-Sport Veranstaltungen und andere Gaming-Events.

Wenn du bei Streams nur zuschauen willst, musst du nicht angemeldet sein. Eine Registrierung ist erst nötig, wenn du bestimmten Kanälen folgen oder Kommentare schreiben möchtest.

Discord kurz erklärt

Der Online-Dienst Discord ist in den letzten Jahren rasant gewachsen und inzwischen weit mehr als eine Plattform für Gamer:innen. Neben dem gemeinsamen Spielen von Online-Games, stehen hier vor allem klassische Messenger-Funktionen im Vordergrund. In themenspezifischen Gruppen, auch Server genannt, können die Nutzer:innen sich über Schule, Musik oder Technik austauschen. Auch private Nachrichten oder Sprach- und Videoanrufe sind möglich.

Wie Twitch, kann auch Discord ohne Account genutzt werden. Dazu muss der Online-Dienst im Browser geöffnet und ein Benutzername vergeben werden. Nachteil: Der Account wird nicht gespeichert und muss jedes Mal neu angelegt werden. Auch die Nutzungsmöglichkeiten sind eingeschränkt.

Hinweise zum Jugendschutz

In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) geben Twitch und Discord ein Mindestalter von 13 Jahren für ihre Nutzer:innen an. Bist du zwischen 13 und 18 Jahren alt, müssen deine Eltern außerdem zustimmen, dass du die Plattformen nutzt

Auf Twitch kann es zudem leicht passieren, dass du über Gaming-Streams stolperst, die Inhalte mit einer Altersfreigabe von 16 oder 18 Jahren zeigen. Auch die Kommentare mancher Streamer:innen können krass sein – wirklich kontrolliert werden die Inhalte von Twitch nicht. Bei Discord werden einige nicht jugendfreie Inhalte mit dem Kürzel „NSFW“ (Not Safe For Work) gekennzeichnet. Diese Chatgruppen sind dann zwar erst ab 18 Jahren freigegeben, jedoch können dir auf Discord dennoch ungeeignete Inhalte angezeigt werden.

Wenn dich ein Inhalt schockiert oder du dich unwohl dabei fühlst, ist es daher ratsam, wegzuklicken. Hast du etwas gesehen, das dich verunsichert, kannst du auch jederzeit mit deinen Eltern oder einer Vertrauensperson darüber sprechen.  

Vertraue beim Chatten immer auf dein Bauchgefühl. Wenn dir in Gesprächen oder auf Profilen etwas komisch vorkommt, solltest du diese Vorahnung ernst nehmen. 

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Tipp: Wenn ein Gespräch unangenehm wird, dich jemand anlügt oder einfach merkwürdig ist, kannst du deine oder deinen Gesprächspartner:in einfach blockieren. Du musst dich nicht vorher erklären oder ein schlechtes Gewissen haben. Wenn du den Kontakt nicht mehr möchtest, kannst du einen Schlussstrich ziehen.

So machst du Twitch und Discord sicherer

Wie bei anderen Social-Media-Angeboten oder Video-Plattformen bieten auch Discord und Twitch verschiedene Einstellungen, mit denen du deine Privatsphäre und deine Sicherheit verbessern kannst. Mit ein paar einfachen Klicks kannst du die Plattformen zu einer sichereren Umgebung für dich machen:

  • Wähle ein einzigartiges, starkes Passwort für deinen Account. Am besten richtest du über die Seite "Sicherheit und Privatsphäre" außerdem eine Zwei-Faktor-Authentisierung ein.

  • Blockiere User:innen, die dich belästigen oder beleidigen. Klicke bei Twitch in den privaten Nachrichten ("Flüsternachrichten") auf das Zahnrad im Chat-Fenster und wähle die Schaltfläche BENUTZERNAME blockieren aus. Alternativ kannst du auch /ignore BENUTZERNAME in den Chat schreiben. Bei Discord kannst du über die drei Punkte im Profil der Person die Option „Blockieren“ auswählen.

  • In den Privatsphäre-Einstellungen kannst du bei Twitch außerdem Flüsternachrichten von unbekannten Benutzer:innen, denen du nicht folgst, verbieten. Bei Discord kannst du die Kontaktaufnahme durch Fremde im Bereich "Privatsphäre & Sicherheit" erlauben oder verbieten.

Für weitere allgemeine Sicherheitstipps kannst du auch in unseren Artikel zur Datensicherheit auf Social Media schauen.

Phänomen Let’s Plays

Zwar findest du auf beiden Plattformen nicht nur Videospiel-Inhalte, dennoch ist Gaming als Themengebiet am stärksten vertreten.

Let’s Plays als Videoformat sind dabei natürlich schon älter als Twitch und Discord selbst. Frühere Let’s Plays haben häufig auf ausführliche Kommentierung verzichtet und wollten stattdessen eher zeigen, wie man an schwierigen Stellen in einem Spiel vorankommt. Doch der größere und beliebtere Teil der Let’s Play- und Videospiel-Streaming-Szene ist jedoch eher auf Unterhaltung ausgerichtet und kommentiert ausgiebig, was in einem bestimmten Videospiel passiert.

Für viele Videospiel-Begeisterte sind Gaming-Streams daher eine verlockende Mischung aus Videospiel-Inhalten und modernem "Fernsehprogramm". So kannst du den Streamer:innen dabei zuschauen, wie sie in spannenden Handlungen die Hauptrolle übernehmen oder mit viel Nervenkitzel an Wettkämpfen teilnehmen – und dabei wahrscheinlich eine Menge zu erzählen haben. Das kann nicht nur unterhaltsam sein, sondern dir auch das Gefühl geben, Teil einer Community von Gleichgesinnten zu sein.

Wenn die Zeit wie im Flug vergeht

Für viele Zuschauer:innen sind Livestreams eine Möglichkeit, um sich einfach "berieseln" zu lassen. Noch dazu kommt der starke Community-Faktor auf Twitch und Discord. Je häufiger du online bist, desto eher hast du das Gefühl, die Streamer:innen oder anderen User:innen persönlich zu kennen und fühlst eine gewisse Vertrautheit, die das Zuschauen und den Austausch schnell zur Gewohnheit werden lässt. Ob durch Livestreams mit Games, die dich besonders interessieren oder in Chatrunden auf deinen Lieblingsservern, können die Stunden wie im Flug vergehen. Welche Möglichkeiten hast du also, wenn du weniger Zeit auf den Plattformen verbringen willst?

  • Schau nur Streams, die dir wirklich gefallen. Streamer:innen zuzuschauen, die du eigentlich nicht leiden kannst, ist doch pure Zeitverschwendung, oder nicht? Versuche dich außerdem daran zu erinnern, dass es nicht schlimm ist, wenn du mal einen Live-Stream verpasst. Highlight-Zusammenschnitte oder manchmal sogar die Streams in voller Länge findest du häufig auf anderen Kanälen deiner Lieblingsstreamer:innen.

  • Reduziere die Anzahl der Chats und Gruppen auf ein Minimum. Ähnlich wie bei WhatsApp besteht das Risiko, dass du an einem Tag schnell hundert Nachrichten oder mehr erhältst. Hier kann man schnell den Überblick verlieren und der Druck zu antworten, steigt von Nachricht zu Nachricht.

  • Lege vorab ein bestimmtes Zeitlimit fest. Stell dir am besten einen Wecker, der dich erinnert, wenn sich deine Zeit dem Ende zuneigt. So findest du vor allem bei Livestreams, die über viele Stunden gehen, eher ein Ende.

Im Notfall gibt es auch technische Möglichkeiten, die dich dabei unterstützen können, weniger Zeit auf den beiden Plattformen zu verbringen: So können dir Zeitmanagement-Apps dabei helfen, bestimmte Apps für eine festgelegte Zeitspanne zu blockieren. Nutzt du Twitch oder Discord häufig über deinen Browser, kannst du auch hier bestimmte Browser-Erweiterungen benutzen, mit denen du gezielt Seiten sperren kannst. Natürlich kannst du auch die Twitch- und Discord-App von deinem Smartphone löschen, um nicht in Versuchung zu geraten.

Vergiss aber nicht: Du musst nicht komplett aufhören, Twitch und Discord zu nutzen. Wichtig ist nur, dass du deine Nutzungszeiten im Blick behältst. Wenn du deine Internetzeiten bewusst begrenzt, bleibt dir schließlich mehr Zeit, um dich auf andere Hobbys und natürlich auf Freund:innen und die Familie zu konzentrieren.

 

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