Machen mich mehr Follower glücklich? Erfahrungen & Tipps

Wie ich gelernt habe, weniger auf Zahlen zu achten…

Fast jeder kennt die Plattform Instagram. Bilder aus den verschiedensten Genres sind hier zu finden. Man sieht auch sofort selbst, wie sie ankommen, entsprechend dem Prinzip aus Facebook mit Gefällt-Mir-Angaben. Follower und Like-Zahlen scheinen ein bestimmendes Maß zu sein, wie man selbst sich fühlt – so der Eindruck. Ob das auch anders geht? Ein kleiner Erfahrungsbericht…

Wie alles begann…

So ganz genau kann ich mich selbst gar nicht mehr daran erinnern, wann ich auf Instagram eingestiegen bin. Ich glaube, es war so etwa, nachdem ich aufs Gymnasium gekommen bin, also irgendwann 2013 / 2014. Mit dem ersten Handy ging es auf jeden Fall los. Denn es war ein Trend in der Klasse, sich bei Instagram anzumelden. An meinen Content damals kann ich mich jedenfalls absolut nicht mehr erinnern. Doch es war früher in meiner Klasse schon wichtig, wer die meisten Follower hatte – ein kleiner, meist stiller Wettkampf sozusagen. Und das zog sich so über die Jahre hin. Doch mit der Pubertät hat sich diese Denkweise dann gewandelt.

Welche Typen von Instagrammern es gibt und woran ich mich gemessen habe:

Meine Erfahrungen beziehen sich auf drei Typen von Instagrammern, die ich auch selbst durchlebt habe und die so manch einer bestimmt auch kennt. Glücklich bin ich damit langfristig nie geworden. Doch seht selbst ;)

Der erste Typ wäre, und das nervt die meisten wohl echt am meisten (mich auch mittlerweile): Der Ghostfollower. Jemand, der dir nur folgt. Zwar pusht er deine Follower-Zahl, macht aber sonst nichts auf deinem Account … Das steigerte damals absolut nicht mein Gefühl, in irgendeiner Art und Weise angesagt zu sein und wirkte sich damit auch negativ auf die mentale Gesundheit aus. Ganz gemäß dem Sprichwort „Social media harms your mental health“ ist es aber dann auch wieder nicht.

Den nächsten kennen wir wohl fast alle: Der Followsammler, der abertausenden folgt, um selbst vielleicht ein paar Hundert Follower zu haben. Follow4follow ist da ja ein beliebtes Hashtag. Wenn er einem dann followt, wird man damit still und heimlich aufgefordert, denjenigen zurückzufolgen. Macht man das nicht, dann ist man auch ganz schnell wieder einen Follower los. So das Prinzip, um eine möglichst große Anzahl an Followern zu bekommen.

So ganz würde ich das nicht als Ghostfollower bezeichnen, da derjenige ja mehr Aktivität zeigt – auch wenn es nur das Entfolgen ist. Es kommt dem aber schon ziemlich nah. Als ich vor 4 Jahren so einen Account hatte, war das am Anfang ganz nett. Ich hatte mich über die vielen Follower gefreut, doch auf Dauer kam ich mir etwas dumm vor… Denn: Aus der Klasse kam Kritik, es seien ja keine „echten“ Follower. Sie würden mir nur folgen, weil ich denen folge. Und zack, das Glücksgefühl, viele Abonnenten zu haben, war dahin. Also hieß es für mich, den Account zu löschen, neu anzufangen.

Ich ging damit einen weiteren Schritt, denn nun wurde ich selbst aktiv, was die Beiträge betrifft. Ich wurde zum Content-Creator. Ich zeigte meine Interessen und baute mir damit eine kleine Community auf. Mit eigenem Content die Abos nach oben bringen, war aus meiner Erfahrung heraus das einzige Prinzip, um tatsächlich irgendwie stolz auf mich bzw. glücklich zu sein.

Doch hier traten dann auch die ursprünglichen Zwänge wieder auf: Wer hat mehr Likes? Wer hat mehr Follower? Ich war auch manchmal niedergeschlagen, wenn ein Beitrag mal nicht so gut ankam. So das Wahre konnte es ja auch nicht sein, wenn man sich nur auf sozialen Netzwerken glücklich fühlen könnte…

Macht es mich nun glücklich? Oder nicht?

Um es aus einem ähnlichen Blog von Jan Rein zu zitieren: „Viel zu Viele von uns reduzieren den Wert ihres Daseins auf die Anzahl der Follower, die die Plattform irgendeines Unternehmens als virtuelle Währung zur Schau stellt.“ (http://janrein.de/mehr-als-summe-deiner-follower/).

Und damit trifft er den Nagel auf den Kopf. Besonders unsere Generation macht sich viel zu stark von Likes und Gefällt-Mir-Angaben abhängig und urteilt sogar nach dem Stand der Abonnenten, ob man nun mit der einen Person schreibt oder nicht. Deswegen war für mich irgendwann der Punkt erreicht, an dem ich gesagt habe, dass ich mir die Zahlen einfach egal sind.

Mir ist es egal, ob ich nun 10 Abonnenten plus oder minus mache, ich auf das eine Bild Hunderte von Likes bekomme oder nicht. Denn man selbst kann nicht durch Zahlen bewertet werden, dafür ist jeder Mensch zu individuell. Jeder hat seine eigenen persönlichen Vorlieben und Menschen, mit denen er glücklich wird. In diesem Sinne sollte man sich nicht durch einen Algorithmus „bewerten“ lassen oder gar sein Glücksgefühl daran messen. Das ist nämlich nur im realen Leben zu finden, nicht auf irgendeiner Plattform ;)

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