Warum Feuerwehr für mich auch ein Hobby ist

Wait what? Ehrenamt oder Hobby?

Die Tätigkeit bei der Feuerwehr ist eigentlich ein Ehrenamt, zumindest im freiwilligen Bereich und nicht als ausgeübter Beruf. An sich stimmt das auch, doch sowohl der Begriff „Hobby“ als auch „Ehrenamt“ schließen, meiner Meinung nach, einen Ehrgeiz ein, mit dem man hinter dieser einen Sache steht. Denn hinter beiden Begriffen steckt doch eine Motivation, irgendwas muss uns doch dazu begeistern, sodass wir dieses eine bestimmte Hobby oder Ehrenamt ausüben. Klar, ein Hobby muss nicht zwingend ein Ehrenamt sein und umgekehrt, aber es gibt wie bei vielen anderen Dingen Schnittstellen, welche doch beides kategorisieren – so eben das Feuerwehrwesen.

Mein Weg zur (Jugend-)Feuerwehr:

An sich war ich jemand, der nicht so wirklich Freund*innen hatte, der eher alleine in seinem Zimmer saß, statt mal rauszugehen und mit anderen Leuten meines Alters was zu machen. So kamen meine Eltern auf die Idee, mich bei der Jugendfeuerwehr anzumelden. Ich war damals gerade mal 8 Jahre alt und kam dort in das Gerätehaus (ich hatte bis dahin nie so wirklich Begeisterung für diese lauten, blau blinkenden roten Fahrzeuge aufbringen können) und lernte die Tugenden „Kameradschaft“ und „Teamgeist“ das erste Mal bewusst kennen. Gestärkt wurde das ganze durch gemeinsame Ausbildungswochenenden oder Wettkämpfe. So ist das nicht nur ein Hobby, sondern gleichzeitig auch ein Prozess zur Sozialisierung, weil vorher die Freund*innen fehlten oder ähnliches. Ich lernte so also spätere Freund*innen kennen, lernte den Umgang mit Menschen und Hilfsbereitschaft – so half ich zusammen mit den anderen beim Sandsäckeschaufeln beim Hochwasser im Mai / Juni 2013. Ich selbst fühlte mich also auch stolz dabei, Teil von etwas zu sein, was Menschen in Not hilft. 

2018 dann wurden meine Kamerad*innen und ich in die aktive Einsatzabteilung übernommen und absolvierten 2019 / 2020 unsere Grundausbildung. 2021 kam noch die Atemschutz-Ausbildung dazu. Und jedes Mal, wenn es eine Beförderung gab, ging es ab zur „Taufe“, wo wir schlussendlich im Wasser landeten. Letztendlich sorgte die Tätigkeit in der Feuerwehr dafür, dass ich mehrere Freizeitaktivitäten meines Lebens kombinieren konnte, denn so fing ich erst an, aktiver mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Und es sensibilisierte mich ebenfalls für das allgemeine gesellschaftliche Leben: Was ist zu tun bei einem Notfall? Wie verhalte ich mich? Wen rufe ich an? Wie wichtig es ist, dass wir alle mindestens über Grundkenntnisse verfügen, was in einem Notfall zu tun ist, zeigt sich allein darin, dass es jede*n von uns treffen kann. Die Brandbekämpfung und weitere Aufgaben der Feuerwehr werden zu über 90 % von ehrenamtlichen Mitgliedern Freiwilliger Feuerwehren getragen. Somit ist es ein essenzielles Hobby bzw. Ehrenamt – je nach dem wie du es betrachten willst.

Fazit für Dich:

Jetzt habe ich meine Story dir erzählt, von roten Fahrzeugen und so, aber was kannst du daraus mitnehmen?  Nun, an sich wollte ich damit nur erzählen, dass Hobbys etwas sind, was die Freizeit abseits von Netflix und Co bereichern kann – und einen gesellschaftlichen Nutzen haben sie ebenso. Es ist jetzt kein Aufruf dazu, dich eventuell nur in der Feuerwehr zu engagieren, sondern soll dir mit auf den Weg geben: Egal welches Hobby du ausüben magst, es gibt Gruppen, Vereine oder andere Vereinigungen, bei denen du deinen schlummernden Input teilen kannst und damit anderen geholfen wird, indem sie etwas lernen, annehmen und verbreiten.

Viel Spaß beim Entdecken des eigenen, neuen Hobbies!

Florian ^^

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